Selbsthilfegruppe "Schlaganfall & Co." am 27.11.2024

Jeden letzten Mittwoch im Monat um 15:00 Uhr in der Timmstr. 1 (Seckenhausen) für Betroffene und Angehörige

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Viola Trein

Die innere Kraft neu entdecken

"Ich berate und unterstütze Betroffene und Angehörige in kritischen Lebensphasen, insbesondere bei Schlaganfall oder Hirnblutung mit Halbseitenlähmung."

Blog Post

Mein Weg

Viola Trein • 5. August 2019

Zum Jahrestag

Als ich vor ein paar Tagen zweijähriges Jubiläum hatte, ging ich noch mal gedanklich meinen Weg bis hierher durch.

Am 29.07.2017 bin ich aus dem Nichts umgefallen, keine Vorzeichen oder Warnungen. Bähm und dann lag ich da.
Hirnblutung in den Stammganglien rechts. Motorik links völlig weg - Halbseitenlähmung. Das ich noch lebe ist schon erstaunlich genug bei der Größe der Blutung.

Seither ist mein Leben nicht mehr das, was es war und so wie es war, wird es auch nie wieder. Aber mittlerweile muss es das auch nicht mehr. Was das bedeutete konnte ich damals überhaupt nicht abschätzen.

Zu Beginn war ich hauptsächlich mit meinem Körper beschäftigt, weil es ging ja nichts, nicht mal sitzen. Immer wenn man mich aufsetzte mit vereinten Kräften, ging mein Kreislauf stiften. Mir wurde schlecht und das war es dann.

Also erstmal Körper-Kampf. Langsam aber sicher verstand ich, was mit mir geschehen war und dass ich wohl nicht in 6 Wochen wieder fit sein würde. Dennoch verweigerte mein Hirn die Tragweite anzusehen und zu erkennen.

Immer hörte ich, "Sie müssen Geduld haben". Toll wirklich, als aktiver eigenständiger Mensch plötzlich angebunden und abhängig zu sein, ist der blanke Horror. Und mit sich selber und seinen Ansprüchen an sich selbst geduldig zu sein klappt da nicht wirklich. Die Psychologin im Krankenhaus war da gut aufgestellt und man konnte gut mit ihr reden und weinen. Geweint habe ich ständig, egal aus welchem Grund. Das emotionale Zentrum im Gehirn ist auch verletzt und reagiert total über.

Die ersten Wochen hatte der Körper nun Vorrang. Allerdings kamen natürlich nach und nach die Gedanken, wie geht es weiter und was passiert als nächstes. Sehr hilfreich war hier die Unterstützung einer Heilpraktikerin für Psychotherapie, die ich schon lange kannte und mit der ich auch schon früher an meinen Seelen-Themen gearbeitet hatte.

Viele "ENT"-Täuschungen musste ich erleben. Menschen, von denen ich dachte, ich hätte eine Bedeutung in deren Leben, ließen mich allein, aber auch viele positive Überraschungen. Menschen, die plötzlich immer da waren, sich kümmerten in Freundschaft, mich besuchten, mich unterhielten, mir Mut zusprachen.

Da man ja nicht mehr weg kann, sondern plötzlich 100% mit sich beschäftigt ist (keine Flucht in Form von Termin-Stress oder Sport oder so mehr möglich), beginnt man automatisch sein Leben zu reflektieren.

Man muss also körperlich und seelisch viel verarbeiten, alte Seelen-Themen anschauen, viel erdulden und ertragen in jeder Beziehung. Es ist ein Wahnsinns-Kraftakt, bei dem jeder Zuspruch und jede Unterstützung einfach gut tut.

Langsam aber sicher kamen kleine Verbesserungen und damit wieder ein besseres Gefühl (Mut und Motivation). Ich begriff, dass wir über viele Jahre der Genesung reden und nicht über Monate. Irgendwie geht es weiter, Behörden-Dramen, finanzielle Sorgen, Lebensplanung im allgemeinen und und und ...

Es gäbe so viel zu erzählen dazu, was man erlebt, fühlt und so mit- und durchmacht. Wie es so sein sollte, stolperte eine ganz tolle Frau in mein Leben, die mich seither mit Energiearbeit seelisch unterstützt. Wie ich feststellen durfte, ist diese Arbeit unglaublich wichtig.

Ich habe mittlerweile sehr viele, sehr schmerzhafte alte Themen angeschaut und auch noch einmal durchlebt. Ganz wichtig für die Heilung. Wenn die Seele heilt, kann auch der Körper heilen, denn der Körper ist der Spiegel der Seele.

Ja, es war und ist auch noch manchmal schmerzlich, sich da die alten Emotionen anzuschauen. Aber dann ist es ein tolles Gefühl.

Dank dieser Arbeit habe ich heute ein sehr viel stärkeres und positives Gefühl in mir, auch wenn mein Körper immer noch schwächelt und noch nicht mitgezogen hat. Er braucht noch Zeit. Materie ist langsamer als Geist und Seele.

Erwähnen möchte ich hier auch Christian Huber - Der Code - war auch echt hilfreich für mich.
Und die tolle Unterstützung mit der Energiearbeit, die nach wie vor stattfindet, ich bin noch nicht am Ende, der Weg ist noch weit.

Ich habe viel über mich gelernt und erkannt, was und wer wichtig ist zum Beispiel. Ich weiß jetzt, wie stark ich bin und immer war. Das ich ein toller Mensch und und eine tolle Frau bin. Etwas, was ich zuvor nie erfahren habe.

Wo der Weg mich hinbringt, weiß ich nicht. Kurzfristig hoffe ich auf mehr Selbstständigkeit (Autofahren, arbeiten) und ganz viel Selbstwert und Selbstliebe, trotz einer körperlichen Einschränkung. Langfristig auf Genesung und die Erfüllung von ein paar Träumen.

Bei einer Hirnverletzung und somit einer neurologischen Erkrankung ist alles und nichts möglich. Ich mache täglich meine Therapien und muss mich überraschen lassen, was das Leben noch mit mir vorhat. Keine einfache Aufgabe für mich.

Ich bin dankbar für die tolle Unterstützung, die mir immer noch zuteil wird und mich weiter trägt.

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